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„Unsere Hochzeit in Kiefersfelden markierte ein einzigartiges Kapitel in unserem Leben, das die traditionellen Hochzeitsnormen in Frage stellte und eine tiefere Verbindung mit dem Dorf förderte.“

MINETA

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Unsere Trauung auf dem Standesamt in Kiefersfelden hat meine Verbundenheit mit dem Dorf auf emotionale Art und Weise verstärkt. Wir waren die ersten Kieferer, die an einem Samstag um 16 Uhr geheiratet haben. Das kam durch meinen Job als Kellnerin in einem der ältesten Restaurants in Kiefersfelden zustande. Durch diese Tätigkeit lernte ich viele Leute aus dem Dorf kennen, unter anderem den damaligen Bürgermeister Erich Ellmerer, und war auch sehr bekannt, denn der Kurzenwirt war sehr beliebt. In Kiefersfelden war es üblich, dass die Trauungen samstags um spätestens 10 Uhr im Standesamt stattfanden. Da ich Muslima bin und mein Mann katholisch, war eine kirchliche Trauung nicht möglich.

Normalerweise sind die meisten dörflichen Hochzeiten so organisiert, dass man morgens auf dem Standesamt heiratet, nachmittags in der Kirche, und nach den Trauungszeremonien beginnt die Feier, sozusagen die Abendveranstaltung. Wir mussten uns etwas einfallen lassen, um das Timing so anzupassen, dass zwischen der standesamtlichen Trauung und der anschließenden Feier keine zu große Lücke entsteht.

Hier kamen dann die Beziehungen im Dorf ins Spiel. Da ich den Bürgermeister durch meinen Beruf persönlich kannte und wir uns gut verstanden, konnte ich ihn dazu überreden, uns um 16 Uhr in der Stadt Kiefersfelden zu trauen. Wir waren damit das erste Paar in Kiefersfelden, das an einem Samstag nachmittags geheiratet hat.

Unsere Tochter war sogar das erste Kind, das im Alter von 7 Jahren selbst entscheiden konnte, ob sie bei der Trauung den Nachnamen meines Mannes annehmen wollte. Es war gerade eine neue Verordnung erlassen worden, nach der Kinder ihren eigenen Namen annehmen sollten, sobald sie schreiben konnten. Das gab unserer Hochzeit mehrere Alleinstellungsmerkmale und ebnete vielen Paaren nach uns im Dorf den Weg zu einem entspannten Zeitplan für ihre Hochzeiten. Vorher war der Zeitplan für Hochzeiten immer relativ streng und gleich, weil Institutionen wie die Gemeinde und die Kirche strenge Zeitvorgaben hatten.

Mein Mann hat mich mit diesem wunderschönen Dirndl überrascht. Ich besitze dieses Kleid nun schon seit über 20 Jahren. Es bedeutet mir sehr viel, denn das Dirndl war das erste Geschenk meines Mannes. Dieses Jahr werde ich es an meine Tochter weitergeben. Es wird also in unserer Familie bleiben. Ich verbinde dieses besondere Kleidungsstück mit der Liebe und Aufmerksamkeit, die ich durch dieses Geschenk erhalten habe.

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Der Baum auf dem Gipfel des Bippenwaldes und die Bank, die um ihn herum gebaut wurde, sind mein stressfreier Ort. Wenn ich spüre, dass es mir nicht mehr gut geht, gehe ich an diesen kleinen Ort. Dort tanke ich Kraft und fühle mich ruhig. Ich fühle Frieden, Liebe, Freude und Gelassenheit an diesem Baum. Deshalb ist da oben für mich ein besonderer Platz im Dorf, und der wunderbare Blick auf den Kaiser ist nur ein weiterer Pluspunkt.

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