
Die Tracht ist seit unserer Kindheit ein Teil unseres Dorfes. Als Kinder bekamen wir unsere ersten Lederhosen mit einem karierten Hemd und trugen sie bei festlichen Anlässen. Auch heute noch tragen wir sie zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten,
Geburtstagen, Feiertagen und Veranstaltungen. Das Kieferer Bierzelt und das Dorffest sind solche Veranstaltungen, bei denen Jung und Alt zusammenkommen und mit ihrer Tracht ihre Verbundenheit zur Heimat (Bayern) und zur Heimatgemeinde (Kiefersfelden) zum Ausdruck bringen, und viele sind nicht nur Gäste, sondern aktiv dabei. Diejenigen, die nicht „mit anpacken“, kommen als Gäste und zeigen damit ihre Wertschätzung für die Arbeit der Ehrenamtlichen. Das ist es, was eine Gemeinschaft ausmacht und beides ist notwendig.
Seit meiner Kindheit in diesem Dorf hat sich nichts verändert und es hat uns alle geprägt. Wir sind nicht in einer großen Stadt und wir sind nicht anonym. Hier kennt man sich beim Vornamen und wir sind alle zusammen aufgewachsen, unabhängig vom Alter. Wir sind mit Gleichaltrigen zur Schule gegangen und haben mit anderen in Vereinen wie Fußball, Tennis und dem Skiteam trainiert. Man ist also generationsübergreifend aufgewachsen, was nur in einem Dorf möglich ist. Das hat auch zu der Entscheidung geführt, aus beruflichen und privaten Gründen hier zu bleiben - in der Gemeinde, in der man aufgewachsen ist.
Meine Skier symbolisieren unvergessliche Momente in meinem Leben. Im Alter von 2,5 Jahren nahmen mich meine Eltern mit zum Skifahren. Ich lernte gleichzeitig zu laufen und Ski zu fahren. Wir fuhren mit unseren Eltern in den Winterurlaub statt in den Sommerurlaub. Später trainierte ich in der Skimannschaft und nahm an regionalen Rennen teil. Die Liebe zu diesem Sport ist mir geblieben und ich kann sie noch heute mit meiner Frau und meinen Kindern teilen. Auch sie haben wir schon früh mit dem Skifahren vertraut gemacht.

Der „Mesnerhang“ ist der Ort, an dem ich meine Kindheit im Winter verbracht habe. In meiner Kindheit hatten wir jedes Jahr so viel Schnee, dass der kleine Lift in Betrieb genommen werden konnte. Nach der Schule kamen wir zu Fuß hierher, um den ganzen Tag Ski zu fahren. Wir haben trainiert und sind auch außerhalb der Trainingszeiten selbst gefahren. Wir sind durch den Wald gefahren und haben Sprungschanzen gebaut. Hier fanden Schul- und Vereinsmeisterschaften statt und wir freuten uns immer auf diese Rennen. Wir wollten uns mit den anderen messen und im besten Fall die jeweilige Altersklasse gewinnen. Das Flutlichtskifahren war ein Highlight und wir waren froh, wenn wir daran teilnehmen durften (es war damals die einzige und erste Möglichkeit, abends „rauszugehen“).
